Im Jahr 2019: Linkaufbau ist tot, nicht

  • 25. Januar 2019
  • SEO

Links sind ein Ranking Signal, dass ist unstrittig von allen Seiten. Aktuell sagt der Julian von SEOkratie, dass es aber 2019 nicht mehr notwendig ist sich gezielt auf den Linkaufbau zu fokussieren, denn es gäbe genügend andere Signale die man bearbeiten kann, um eine gutes Ranking aufzubauen. Auch Googles Johannes Müller ist der Meinung in den aktuellen Diskussionen auf Twitter der Meinung, dass man sich in einigen Fällen zu sehr auf das Thema Backlinks fokussiert. Müller ist froh, dass Google mehr als 100 Signale für das Crawling, Indexing, und Ranking in seinen Algorithmen verwendet. Mr. Marco „Wayne“ Janck kontert promt in seinem aktuellen Podcast in Minute 42:13 auf das aus seiner Perspektive provokativen Video von Julian. Marco schildert seine Beobachtungen in diesem Bereich und unterstreicht die massiven Auswirkungen, die ein Link in der Arbeit mit seinen Projekten hat.

Ok – wer sagt was:

  • Julian sagt, dass Linkaufbau 2019 nicht mehr benötigt wird. Er begründet das durch ein schlechtes Kosten-Nutzung-Verhältnis, welches bei der Bearbeitung anderer Ranking-Signale  besser sein kann. Auch der Algorithmus sei schon weiter. Zudem sei die Gefahr der Abstrafung immer da, was ein erhöhtes Risiko darstellt. Er vergleicht das mit der Einnahme von Steroiden.
    • Seiner Annahme nach basiert diese Ableitung auf der Behauptung, dass man nur noch extrem hochwertige Links aufbauen sollte, welche eine überdurchschnittliches Maß an Arbeit kosten, um die entsprechenden Redaktionen zufrieden zu stimmen. Die Zeit (Geld) die man dafür investieren muss stehen nicht im Verhältnis zum Ranking-Effekt.
    • Seine Lösung – Marke werden, besserer Content, SEO Grundlagen, Content Marketing (in seinem Fall gute PR mit gutem Content) – Rest kommt von alleine.
  • Marco hält dagegen – Linksignale sind zu stark, dass man Sie ignorieren kann. Gute Links durch guten Content allein ist Illusion – nix kommt von alleine. PR ist auch paid. Sind nicht auch Links die aus guter PR Arbeit oder guter Content Creation einfach nur bezahlte Links? Bezahltes Linkbuilding ist zwar nicht Google Richtlinien konform, aber kontrollierbar für Google. Er sieht die Sache viel rationaler und räumt ein, dass es durchaus Geschäftsmodell gibt, bei denen sich Linkaufbau einfach nicht rechnet – weil die Kosten des Linkaufbaus durch ein organisches Ranking nicht langfristig amortisiert werden können. In Bereichen, in denen man nur einen geringen CPC (Klickpreis) vorfindet, rechnet sich Linkaufbau nicht. Die Problematik die am Markt entsteht ist eher die, dass die Agenturen den Kunden das nicht vorrechnen und den Kunden trotz der Ineffizient in diese Bereich annehmen.

Wir denken Stand-alone-Linkbuilding ist tot, genauso wie Stand-alone-PR, Stand-alone- Onpage oder Stand-alone-Whateversignal. War es schon immer, kann man in jedem alten Forum nachlesen. Wenn man ein Signal überreizt, geht es bergab.

Bei der Kosten-Nutzen-Diskussion unterliegen beide einem fatalen Fehler:

Es gibt soooooo viele Webseiten im Web, welche ehrlich und inhaltlich bereichernd sind, die man mit Dingen überzeugen, die Ihre Passion treffen, um so Ihre redaktionellen Inhalte anzupassen. Das sind Seiten, die Google jenseits von Sichtbarkeit, TF, DA, PA und all diesen SEO-Pseudo-Scores als extrem wertig einstuft, weil die Historie stimmt, weil die Inhalte authentisch sind und weil der Webmaster das Thema liebt und nicht den Anzeigen-Dollar. Ich würde sogar soweit gehen, dass professionelle Redaktionen dem Zwang der Vermarktung unterliegen und am Ende sich verkaufen MÜSSEN. Müsste ich einen Algorithmus programmieren der Links berücksichtigt, würde ich keinem Link aus einem größeren Verlag oder Magazin vertrauen, dessen Geschäftsmodell „Werbung“ lautet, egal wie „redaktionell“ dieser eingebettet ist. Ich würde Links deutlich stärker werten von einer Seiten, die sich dediziert sich einem Thema verschrieben und nicht dem Drang der Vermarktung unterliegen. Ich will nicht sagen, dass die Redaktionen keinen guten Job machen – aber hey deren Job ist es das System das Sie ernährt zu beliefern, jeden Tag auf Teufel komm raus. Gelenkt, dünn, paid und manchmal reguliert – ganz oft ohne Leidenschaft – dafür ist keine Zeit.

Jedes Bautagebuch eines Häuslebauers ist authentischer als alle Hochglanz-Onlinemagazine im Bereich Hausbau zusammen. Jede Seite eines Handwerkers ist dichter am Kunden als eine Fachredaktion und jeder für den Enkel dokumentierte Fernreisebericht ist realer als die shiny Reisebeschreibung in einem bekannten Reisemagazin. Links von ehrlichen Webseiten, kann mit ehrlichen Argumenten bekommen – das kostet Zeit, Empathie und reale Interessensbekundung.

Was dann rauskommt ist ein toller Vote – mit Ranking-Effekt. Probiert das mal. Ganz ohne, dass man sich bei der Content-Creation überschlagen muss, bezahlbar, nicht vom Spiegel – der ist das Gegenteil. Der KPI nennt sich Authentizität, dafür gibt es leider noch kein Tool auf dem Markt – nur einige wenige uns bekannte Agenturen arbeiten im Linkbuilding nach diesem Prinzip – der Großteil der Agenturen kauft und verkauft von einschlägigen Listen bekannter Magazine, Tageszeitungen und Influencer*Blog*netzwerken sortiert nach einem der selbsternannten Linkgewichtungswerten und der Rest verwechselt Media Buying, Traffic Aquisition, gute PR und klassischen Outreach mit gezieltem Linkaufbau.

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